Samstag, 19. Juli 2008

Along cames the Spider

Bei meiner täglichen Presseschau stieß ich in der Online-Ausgabe der Süddeutschen auf ein Interview mit Vincent Damon Furnier aka Alice Cooper „Ohne Musik wären wir nur ein Kasperltheater“. Gut, die Hinweise auf seinen Glauben mögen einem auf den Wecker gehen. Aber bisweilen liest sich das Interview ganz erfrischend. Zum Beispiel, wenn er auf die (Standard-) Frage antwortet, ob Musik nicht auch Anleitung zu Mord u.ä. Sachen geben könnte.

“Ich sage Ihnen was: Ich kenne keinen Rockstar, der intelligent genug wäre, in seinen Texten unterschwellige Botschaften zu verstecken!“


Davon angestachelt habe ich mal gegoogelt und bin letztlich auf der MySpace-Seite von Alice Cooper gelandet. Laut den dortigen Angaben erscheint am 29.07.2008 - laut Amazon.de bereits am 25.07.2008 - sein neues Album „Along cames the Spider“. Und just dort - auf seiner MySpace-Seite - lassen sich alle Songs schon einmal in voller Länge anhören, was ein wirklich prima Zug ist. Und wie sind die Songs? Tja, also nach heutigen Maßstäben einen Kick zu langsam und die Gitarre könnte zum Teil auch fetter sein. Bands wie Gluecifer oder The Hives versprühen in der Hinsicht mehr Energie, wirken einfach spritziger. Aber gut, Alice ist nun auch schon in die Jahre gekommen – dem entsprechen die Songs also irgendwie und daher passt das schon.

Wer nun aber meint, „Along came the Spider“ wäre eine angestaubte Rockkamelle, würde jedoch sicher falsch liegen. Klar, das Album hat seine Schwächen. Aber ich will mal was Positives schreiben. Mit „Vengeance Is Mine“ walzt sich nämlich eine fette Gitarre in bester „Feed My Frankenstein“-Manier vorwärts, dass es einfach nur Spaß macht. Schön auch „Wake the Dead“, das durch ein peppiges Schlagzeug und seinen dezent eingesetzten kleinen Elektrobässen mit einem recht modernen Popanstrich daher kommt. Überhaupt sind diese Elektroeinlagen überall auf dem Album verteilt und dezent eingesetzt - was für mich besonders positiv heraussticht. Davon abgesehen dürfen Balladen (-artige Songs) natürlich auch nicht fehlen: u.a. „Killed By Love“ (na gut, der Name ist halt Programm Smilie by GreenSmilies.com ).

Fazit: Der Eindruck kann täuschen, aber ich habe das Gefühl, dass „Along Came the Spider“ etwas düsterer ist. Es ist sicher nicht der Oberkracher, aber meiner Meinung nach trotzdem ein zeitgemäßes Album. Zumindest mir machen die Songs Spaß. Und so schlecht ich auf Reunionen und alternde Rockstars mit dem widerspenstigen „Ich-nerve-spätere-Generationen“-Gen zu sprechen bin, muss ich über Alice Cooper doch sagen: Schön, dass es ihn noch gibt. Smilie by GreenSmilies.com

Links

„Ohne Musik wären wir nur ein Kasperltheater“ (Süddeutsche)
MySpace-Seite von Alice Cooper
Offizielle Seite von Alice Cooper



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